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Aktion Pestizid Check-Up

Zwischen Mai und August haben 300 Menschen aus ganz Europa bei der Aktion „Pestizid Check-Up“ Haarsträhnen eingeschickt. Diese wurden von einem unabhängigen Labor analysiert und auf 30 unterschiedliche Pestizide untersucht - jetzt sind die Analysen da!

 

Die wichtigsten Ergebnisse:

Pestizide in fast jeder dritten Haarprobe

Von den 300 Teilnehmenden wurden bei 89 (also 29%) Pestizidrückstände in den Haaren nachgewiesen. Bei den 98 Teilnehmenden aus Deutschland fanden sich bei einem knappen Viertel (23,5 Prozent) mindestens eine der 30 getesteten Substanzen.

Menschen im ländlichen Raum am stärksten betroffen

Rückstände von Pestiziden wurden deutlich häufiger bei Landwirt*innen und anderen in der Landwirtschaft Tätigen nachgewiesen, nämlich in 43,5% der von diesen Personengruppen eingeschickten Proben. Doch nicht nur das: Menschen, die auf dem Land leben scheinen im Gegensatz zu Menschen in kleinen oder mitteleren bis großen Städten generell stärker belastet zu sein. In knapp 40% der Proben von Landbevölkerung wurden Rückstände gefunden, während nur in 21% der Proben von Menschen aus einer Mittel- bis Großstadt Pestizide gefunden wurden.

25 von 30 Pestiziden in Haaren nachgewiesen

Von den 30 getesteten Pestiziden konnten 25 in den Haarproben den Teilnehmenden identifiziert werden. Es handelt sich um Chemikalien aktuell in der EU für die landwirtschaftliche Nutzung zugelassen sind.

Giftiges Tebuconazol kam am zweithäufigsten vor

Der Wirkstoff Tebuconazol ist laut einer EU-Liste ein "Substitutionskandidat", das heißt er steht in dringendem Verdacht massiv gesundheitsschädigend zu sein. Schon kleinste Mengen haben einen großen Einfluss auf das Hormonsystem und können zum Beispiel die Reproduktionsfähigkeit einschränken. Europaweit wurde das Fungizid in 7,3% der Haarproben nachgewiesen, in Deutschland sogar bei 9,2%.

Die zwei weiteren der Top 3 am häufigsten nachgewisenen Substanzen sind das Herbizid Prosulfocarb und das Insektizid Acetaminiprid.

ZUM LABORBERICHT


Auch wenn die Ergebnisse aufgrund der geringen Stichprobengröße nicht repräsentativ für die ganze EU-Bevölkerung sind, zeigen sie doch einen klaren Trend und decken sich mit anderen wissenschaftlichen Studien.

 

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